Nicht nur durch das EEG 2023, sondern auch durch das am 16.Mai 2024 in Kraft getretene "Solarpaket 1" ändern sich Vieles bei größeren PV-Anlagen über 100 kWp, erfreulicherweise gerade mit dem Solarpaket 1 meist zum Besseren für Solarteure und Anlagenbetreiber. Großteils für Neuanlagen, teils auch für Bestandsanlagen.
Die Vergütungssätze für Stromeinspeisung wurden im EEG 2023 und nochmal im Solarpaket 1 über 40 kWp bei Gebäudeanlagen deutlich erhöht, endlich bieten sich auch wieder lukrative Möglichkeiten für Anlagen mit Volleinspeisung. Mit dem Anlagensplitting ist möglich, auf einem Dach zwei Vergütungssätze für zwei gleichzeitig errichtete PV-Anlagen zu realisieren, was vor allem im Gewerbe lukrativ sein kann. Änderungen bei Netzanschluss und Inbetriebnahme wurden beschlossen, die KW-Grenze für das "Anlagenzertifikat Typ B" wurde (mindestens) verdoppelt. Die Ausschreibungsgrenze für Gebäudeanlagen wurde zwar auf 750 kWp herabgesenkt, allerdings mit
hinreichender Übergangsfrist. Bei "besonderen Solaranlagen" (Agri-PV, große Parkplatz-PV) wurden neue hohe Fördersätze eingeführt, die nun endlich den Durchbruch am Markt bringen sollen. Für neue Freiflächenanlagen werden Naturschutzkriterien verpflichtend. Übergangsfristen helfen bei schon bestehenden Anlagenplanungen.
Das Webinar führt im ersten Teil systematisch durch alle Anlagengrößen und Anlagenarten über 100 kWp bis zu den Ausschreibungsgrenzen 1 MWp/750 kWp. Dabei beleuchtet unser "DGS PV-Seminator" Michael Vogtmann die möglichen Chancen und Grenzen technischer, regulatorischer, geschäftsmodellrelevanter und wirtschaftlicher Art: Direktvermarktungsarten, neue 270 kVA MSP-Grenze, Redispatch 2.0, Netzparallele Nulleinspeiseanlagen, 400 kWp Grenze Ausfallentschädigung, Anlagensplitting Ja oder Nein, Umstellungsmöglichkeiten wann und wie, verschiedene Betreiber-/Verbraucherkonzepte und dazu passende DGS-Musterverträge.
Der zweite Teil des Webinars widmet sich den großen PV-Anlagen über 1 MWp/750 kWp, bei denen man zum Erhalt einer EEG-Förderung erfolgreich an einer Ausschreibungsrunde teilnehmen muss. Es wird auf die Rahmenbedingungen einer erfolgreichen Ausschreibung eingegangen.
Bei den Freiflächenausschreibungen wird eine Checkliste erläutert, an Hand derer mit Akzeptanz von Bezirk, Gemeinde , Bürger*innen und dem Naturschutz erfolgreich eine Freiflächenanlage realisiert werden kann. Darüberhinaus werden für große PV-Freiflächen-Anlagen ab 5 MWp sechs verschiedenen PPA-Möglichkeiten aufgezeigt. Zu einigen Möglichkeiten werden beispielhafte Konstellationen gezeichnet und mit aktuell realistischen Geschäftsmodellen und Wirtschaftlichkeitsszenarien beschrieben.
Inhalte:
1. Allgemeine EEG 2023 Neuerungen, wichtige Neuerungen im "Solarpaket 1" (ab Mai 2024)
2. Gebäude-Photovoltaik
PV über 100 kWp bis 1000 kWp
- Direktvermarktungspflicht wann ja wann Nein bis 400/200 kWp
- Anlagenzusammenfassung und deren Anwendung bzw. Vermeidung
- Redispatch 2.0
- Anlagenzertifikat TYP B > 270 kVA in der Mittelspannung (NELEV EAAV VDE FNN-Hinweise)
- Grenze 400 kWp für Ausfallentschädigungen bei netzbedingten Abregelungen durch VNB
- Chancen der neuen "Flexibilisierung von Batteriespeicher" für Wirtschaftlichkeit und Netzdienlichkeit
PV über 1 MWp/750 kWp
- Struktur des Ausschreibungsdesigns
- Ergebnisse der letzten Ausschreibungsrunden
- Checkliste zur fehlerfreien und erfolgreichen Ausschreibungsbeteiligung
- Wirtschaftlichkeitsvergleich 1,5 MWp: Ausschreibung oder 2 x 0,75 MWp ohne Ausschreibung?
3. Freiflächen-PV
PV über 100 kWp bis 1 MWp
- Übersicht Punkte analog Gebäude bis 1 MWp
- neue naturschutzfachliche Anforderungen an Freiflächenanlagen (3 aus 5 Kriterien) im Solarpaket 1
- Besonderheiten bei kleinen Freiflächen-Anlagen bis 1 MWp
- Wirtschaftlichkeit von Freiflächen-Anlagen bis 1 MWp: Niedrige Börsenpreise vs. hohe Börsenpreise
- Besondere Förderung und Förderbedingungen für kleine "hofnahe" Agri-PV bis 1 MWp.
PV über 1 MWp in der Ausschreibung
- Struktur des Ausschreibungsdesigns
- Ergebnisse der letzten Ausschreibungsrunden
- Checkliste zur fehlerfreien und erfolgreichen Ausschreibungsbeteiligung
- wesentliche Grundsätze und zeitlicher Ablauf bei der Raumleitplanung und Baugenehmigung von PV-Freiflächen-Anlagen.
Wo gibt es jetzt schon und mit dem Solarpaket 1 Erleichterungen im Vergleich zu 2022?
- Wirtschaftlichkeitsvergleich 2 MWp: Ausschreibung oder 2 x 1 MWp ohne Ausschreibung
- Besonderheiten der "Anlagenzusammenfassung" bei PV-Freiflächenanlagen im Vergleich zu Gebäudeanlagen
- Möglichkeiten (materiell, ideell) zur Erhöhung der Akzeptanz von PV-Freiflächenanlagen (Gemeinderat/Bevölkerung)
PV als PPA (Power Purchase Agreement) ohne und mit Ausschreibungssicherung
- Formen von PPA (Anm.: 6 an der Zahl)
- PPA für Industriekunden; Beispiel aus der Praxis, erzielbare kWh-Preise
- PPA für EVU als Stromvermarktung an der Börse, erzielbare kWh-Preise
- PPA für Kommune / Landkreis / Industriebetrieb mit mehreren Niederlassungen im Rahmen lokaler Strommarktbilanzierung als Strompreisbremse vor Ort mit lokaler Wertschöpfung.
Vorgehen und Best Practise Beispiele.
Veranstalter:
Solare Dienstleistungen GbR
Referent:
Michael Vogtmann, DGS Franken
Zielgruppe:
Projektentwickler*innen, Solarteur*innen und Energieberater*innen, die sich erstmals oder in ihrer künftigen Praxis tiefergehend mit größeren PV-Anlagen über 100 kWp beschäftigen wollen oder ob der großen Nachfrage beschäftigen müssen.
Methodik:
Vortrag / Präsentation mit Fragerunde (per Chat-Funktion)
(Das Webinar wird nicht aufgezeichnet!)
Equipment:
Internetfähiger PC und Headset oder Telefon
Buchung und Abrechnung über:
Solare Dienstleistungen GbR